TSV Essern führte die "Swienskömödie" auf
Diepenau-Essern (usw). Vor den kritischen Augen der Jury des Theaterwettbewerbes "Vorhang up" führte die Laienspielsparte des TSV Essern im Saal des Gasthauses Verbarg den plattdeutschen Dreiakter "Swienskomödie" auf. Nach wochenlanger Vorbereitung präsentierten sich die Darsteller in Bestform: Mit Witz und Humor sowie gelegentlich einer Portion "Bauernschläue" oder gespielter Begriffsstutzigkeit zogen die Darsteller das Publikum in ihren Bann und wurden mit lautem Gelächter und Szenenapplaus belohnt.



Ort des Geschehens ist der Hof des Bauern Krischan Lamken, souverän dargestellt von Jörg Hüsemann. Lamken hat Streit mit dem Finanzamt. Eine Pfändung steht kurz bevor, da er fällige Steuern nicht gezahlt hat. Da er sich schriftlich nicht so gewählt ausdrücken kann, sucht er sich Unterstützung beim Dorflehrer Walter Meiners der sich in Person von Jörn Borcherding mal philosophisch, mal politisch und immer wenn Lamkens Tochter Anna (Maren Barg) in der Nähe ist, als verliebter Dichter gibt. Doch Annas Interessen gehen in eine andere Richtung: Sie findet das gelegentlich forsche Werben des Nachbarn Gerd Bunjes (Ralf Engelke mit Witz und Bauernschläue in einer Paraderolle!) nicht unbedingt störend und legt sich zunächst nicht fest. Doch die Staatsmacht in Person des Ortspolizisten (Gerhard Langhorst) ist unerbittlich. Da Lamken seine Steuern nicht zahlt, wird eines seiner Schweine gepfändet und soll meistbietend versteigert werden. Da sich jedoch im ganzen Dorf kein Bieter findet – schon gar nicht unter Lamkens Nachbarn Bunjes, Borchers (Andreas Rodenberg) und Pieper (Thomas Grannemann), wird das Schwein über Nacht im Spritzenhaus untergebracht. Ganz zum Ärger des Ortspolizisten wird das Schwein jedoch nachts von Unbekannten entwendet. Der sieht seine Ehre als Staatsdiener angegriffen und nimmt mit kriminalistischer Logik die Ermittlungen auf. Ihm entgeht auch nicht, dass just in der fraglichen Nacht bei Lamken eine ungewöhnlich frühe Hausschlachtung stattgefunden hat. Sollte Lamken sein gepfändetes Schwein gestohlen und anschließend geschlachtet haben? Doch Lamken hat ein Alibi von seinen treuen Nachbarn Bunjes, Borchers und Pieper, die wie Pech und Schwefel zusammen halten. Auch die Befragung des vordergründig etwas begriffsstutzigen Knechtes Hinnnerk (Bernd Bahle) und der neugierigen Magd Sofie (Claudia Berghorn) führt nicht zur Aufklärung des Falles. Lediglich Lehrer Meiners macht sich verdächtig, weil er in der Tatnacht allein einen Spaziergang gemacht hat, um seiner Dichtkunst zu frönen und somit kein Alibi vorzeigen kann. Doch gerade als der Dorfpolizist vor der vermeintlichen Aufklärung des Falles steht und den Festbraten von Lamken vor versammelten Gästen beschlagnahmen will, löst sich der Fall in nichts auf: Lamkens Tochter Anna hatte die säumigen Schulden ihres Vaters noch vor dem Diebstahl bei der Amtskasse bezahlt, sodass gar kein gepfändetes Eigentum gestohlen wurde. Der Dorfpolizist ist blamiert bis auf die Knochen und Bauer Lamken kann nicht glauben, dass er als fast überführter Dieb gemeinsam mit seinen Nachbarn sein eigenes Schwein gestohlen und anschließend geschlachtet hat. Letztlich wird die ganze "Swienskomödie" mit einem zünftigen Schlachtefest gefeiert.
Hinter den Kulissen sorgten Uwe Schreiner, Andreas Langhorst, Carsten Gosewehr, Maik Heidmann (alle Bühnengestaltung), Elisabeth Döpke, Sandra Hodde und Nicole Barg (alle Maske) sowie Anja Thielemann (Souffleurin) für einen reibungslosen Ablauf der Aufführung.
Für alle, die das Stück noch nicht gesehen haben oder nochmals sehen möchten erfolgt am kommenden Sonntag, dem 1. Februar um 14:30 Uhr bei Kaffee und Kuchen eine weitere – und gleichzeitig die letzte - Aufführung im Gasthaus Verbarg. Laut Aussage des TSV Essern ist keine Voranmeldung zu dieser Aufführung erforderlich.
Meldung vom 19.04.2004Letzte Aktualisierung: 20.04.2012 zurück